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27. Juli 2018

Zertifizierung als lokales Shuntzentrum: Diese Qualität dürfen Dialyse-Patienten im Klinikum Dritter Orden erwarten

Die Deutschen Gesellschaften für Angiologie, Gefäßchirurgie/Gefäßmedizin, Nephrologie und Radiologie haben das Klinikum Dritter Orden als erstes interdisziplinär arbeitendes, regionales Shuntzentrum in Bayern anerkannt. Eine derartige Auszeichnung haben im gesamten Bundesgebiet bislang lediglich drei weitere Einrichtungen vorzuweisen. Das Zertifikat wird nur bei Nachweis der geforderten Qualifikation, Qualität und Mindestanzahl an Dialysezugangseingriffen ausgestellt.

Im Shuntzentrum des Klinikums Dritter Orden werden Dialyse-Patienten unter der Leitung des Gefäßchirurgen Dr. Agamemnon Sotiriou fächerübergreifend und mit einem ganzheitlichen Ansatz behandelt. Die dazu erforderlichen Kompetenzen und Strukturen halten neben der Sektion für Gefäßchirurgie, das Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin sowie das KfH Nierenzentrum München Laim bereit. Neben qualitativ hochwertigen Dialysezugängen zählen daher u.a. auch Dialysen und die Behandlung sämtlicher Grund- und Begleiterkrankungen, die mit einer Nierenfunktionsstörung in Zusammenhang stehen, zum Leistungsspektrum der zertifizierten Einrichtung.

Erstanlagen von Dialyseshunts und Eingriffe zur Korrektur von Gefäßzugängen werden im Shuntzentrum des Klinikums Dritter Orden entsprechend der von den zuständigen Fachgesellschaften empfohlenen Qualitätsanforderungen gewährleistet und nach Möglichkeit minimal-invasiv durchgeführt.

Modernste Technik wie ein 3D-Bildverstärker der neuesten Generation kommen bei Regeleingriffen zum Einsatz. Komplexe Veränderungen am Gefäßsystem werden in Hybridtechnik behandelt. Dementsprechend ist der OP für ein kombiniertes Verfahren aus einer offen-chirurgischen und einer endovaskulären Technik ausgestattet. Daher kann der Patient mit einem Eingriff in verschiedenen Gefäßetagen versorgt werden. Unabhängig von den Gefäßchirurgen werden Interventionen des arteriellen und venösen Gefäßsystems aller Gefäßprovinzen auch von Chefarzt Prof. Dr. Hermann Helmberger und dem Team des Zentrums für Radiologie und Nuklearmedizin in hoher Zahl durchgeführt.

Die Patienten werden von Gefäßchirurgen, Interventionalisten und Nephrologen betreut, die über umfangreiche dialysezugangspezifische Kenntnisse verfügen und die Verläufe bei einer Vielzahl von Patienten kennen. Allein die hauptverantwortlichen Gefäßchirurgen haben in ihrer langjährigen Praxis jeweils schon mehrere Hundert Shuntanlagen durchgeführt. Obendrein haben Dr. Agamemnon Sotiriou und Prof. Dr. Hermann Helmberger viele Tausende endovaskuläre Eingriffe durchgeführt, davon jeweils mehrere Hundert am av-Zugang. Entsprechend gering ist die Komplikationsrate insgesamt. Die Patienten dürfen somit eine hohe Erwartung an die Fähigkeiten der behandelnden Ärzte stellen.

Angefangen von der Voruntersuchung über die Indikationsstellung bis hin zur Nachsorge leisten die einzelnen Fachdisziplinen die Betreuung der Patienten im Klinikum Dritter Orden Hand in Hand. Die Strategie der Behandlung und gefäßchirurgische Shuntanlage wird gemeinsam in wöchentlichen Shuntkonferenzen einzelfallspezifisch festgelegt und mit dem Betroffenen anschließend ausführlich besprochen. Einen reibungslosen Behandlungsablauf mit geringen Wartezeiten zählten die unabhängigen Auditoren nicht zuletzt zu weiteren Vorzügen des Shuntzentrums. Das hohe Anforderungsprofil eines interdisziplinären regionalen Shuntzentrums sahen sie im Klinikum Dritter Orden daher klar erfüllt. Noch höhere Standards sind nur von einem sogenannten Shuntreferenzzentrum nachzuweisen, wobei der wesentliche Unterschied hauptsächlich ein struktureller ist.

In Deutschland sind derzeit rund 75.000 Menschen auf eine Nierenersatztherapie angewiesen. Die Tendenz ist steigend, was auf den demografischen Wandel, wie auch auf den Anstieg von Diabetes, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen und Infektionen zurückzuführen ist.

Dialyse-Zugänge sind bei eingeschränkter Nierenfunktion überlebenswichtig. Patienten mit einer schweren Nierenerkrankung brauchen eine künstliche Blutwäsche. Die Dialyse übernimmt die Reinigungsfunktion der Nieren, wenn diese geschädigt sind. Damit der Anschluss an ein entsprechendes Dialysegerät möglich ist, wird operativ eine künstliche Verbindung geschaffen, die einen ausreichenden Blutfluss in der Vene ermöglicht und die Wand der Vene stabilisiert. Bei einer Blutwäsche werden pro Minute bis zu 350 Milliliter Blut von Giftstoffen gereinigt und in den Blutkreislauf des Patienten zurückgepumpt.

Die Betreuung der Patienten mit Niereninsuffizienz und typischen Begleiterkrankungen wird während des stationären Aufenthalts im Klinikum Dritter Orden von Prof. Dr. Holger Schmid und PD Dr. Stephan Lederer, den Ärztlichen Leitern des KfH-Nierenzentrums München Laim, und ihrem Team konsiliarisch überwacht. Die Nephrologen stimmen sich dabei auch immer mit dem zuweisenden Nierenfacharzt des Heimatzentrums jedes Patienten ab. Sobald der Zugang gelegt oder korrigiert ist, kann der Patient die Blutwäsche daher auch in jeder anderen Einrichtung durchführen lassen – und zwar ambulant, teilstationär oder stationär.

 

 

 

Kontakt:
Petra Bönnemann
- Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -
Telefon: 089 1795-1712
petra.boennemann@dritter-orden.de