11. Juli 2019
Alt ist hier nur der Standort: Notaufnahme, Herzkatheterlabor und Intensivstation voll mit neuester Technik
Seit Donnerstag, 11. Juli 2019, 6.00 Uhr in der Früh ist die Notaufnahme für erwachsene Akutpatienten wieder über die Zufahrt in der „Franz-Schrank-Straße" zu erreichen, da die Strukturverbesserungen am ursprünglichen Standort der Ambulanz im Hauptgebäude des Klinikums Dritter Orden nach zweijähriger Bauphase abgeschlossen sind.
Akut lebensbedrohlich verletzte Patienten profitieren fortan u. a. von einem 57 Quadratmeter großen Schockraum mit integriertem Computertomographen. Unmittelbar nach der Umlagerung von der Transportliege auf die Carbonauflage des CT-Tisches können sie hier ohne zeitliche Verzögerung in einem Ablauf stabilisiert, mit allen erforderlichen Zugängen versorgt und mit bildgebender Diagnostik umfassend untersucht werden.
Mit neuem Glanz, modernster Technik und 15 in Einzelzimmern stehenden Intensivbetten ging vier Tage später auch die völlig neu konzipierte Intensivstation an ihrem Ursprungsort in den Betrieb. Wie schon in der Vergangenheit können dort alle gängigen Therapie- und Organersatzverfahren bei Versagen von Niere, Lunge und Leber sowie spezielle Überwachungsmethoden zum Beispiel zur Kreislaufüberwachung eingesetzt werden.
Zusätzlichen Platz für 14 Überwachungsbetten bietet seit diesem Zeitpunkt die IMC, Intermediate Care Station. Patienten, die zwar einer umfangreichen Überwachung benötigen, aber nicht mehr die komplette Intensivtherapie, werden hier bis zur Verlegung auf die Normalstation betreut.
Das Herzkatheterlabor im Klinikum hat ebenfalls in die Zukunft investiert. Seit März 2019 verfügen seine beiden Untersuchungs- und Behandlungseinheiten über eine Ausstattung, die sich durch eine signifikant verringerte Strahlenexposition bei gleichzeitig verbesserter Bildqualität auszeichnet. Die Anlage zählt damit zu den modernsten in Deutschland.
Der Idealfall ist, gesund zu sein und weder Notfall- noch Intensivmedizin in Anspruch nehmen zu müssen. Wenn aber doch einmal etwas ist, dann stehen im Klinikum Dritter Orden Ärzte und Pflegekräfte bereit, die Wert auf menschliche Nähe legen und die vielzählig vorhandenen Möglichkeiten der Behandlung in interdisziplinärer Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit den Patienten und ihren Angehörigen umsichtig einsetzen. Zudem findet der Hilfesuchende ein freundlich und hell gestaltetes Ambiente vor, in dem er sich wohl und sicher fühlen kann.
Mit der Fertigstellung von Notaufnahme und Intensivstation, die in den vergangenen zwei Jahren übergangsweise verlagert waren, ist ein wichtiger Bauabschnitt geschafft. Jetzt können beide Bereiche wieder an ihre ursprünglichen, jeweils um 200 Quadratmeter erweiterten, technisch und räumlich auf modernste Zukunftsanforderungen ausgerichteten Standorte zurück. Damit beziehen sie sozusagen wieder im Herzen des Klinikums Quartier, denn alle diagnostischen und therapeutischen Bereiche sind in direkter Nachbarschaft untergebracht. Herzkatheterlabor, bildgebende Diagnostik und Operationssäle beispielsweise sind mit wenigen Schritten in kürzester Zeit zu erreichen.
Die neue Notaufnahme mit angebundener Chest Pain Unit für Patienten mit akutem Brustschmerz ist in wesentlichen Bereichen kameraüberwacht und erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 1.000 Quadratmetern. Neben dem großzügigen, nach den Vorgaben eines zertifizierten Traumazentrums bestückten Schockraum bietet die Notaufnahme u. a. Platz für einen etwa 36 Quadratmeter großen Eingriffsraum, in dem invasive Untersuchungen durchgeführt werden können sowie für fünf große Behandlungsräume und ein Isolierzimmer mit vorgelagerter Schleuse für Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder ansteckenden Krankheiten.
Darüber hinaus gibt es einen Überwachungsraum für Patienten, die in einem kritischen Zustand sind und deren Blutdruck und Herzfrequenz deshalb konstant kontrolliert werden müssen. Direkt im Eingangsbereich der Notaufnahme befindet sich ein administrativer Stützpunkt. Hier werden die eintreffenden Patienten aufgenommen und der jeweils zuständigen Fachrichtung zugewiesen. In dem benachbarten Zimmer zur Ersteinschätzung legt eine examinierte Pflegekraft im nächsten Schritt die Dringlichkeit der Behandlung je nach Schweregrad der Erkrankung fest.
In Fällen, in denen sich eine Wartezeit nicht vermeiden lässt, finden Patienten und ihre Angehörigen im geräumigen und freundlich gestalteten Wartebereich bequeme Sitzmöglichkeiten sowie eine kostenlose Bar mit frischem Trinkwasser vor. Anders als noch vor der Baumaßnahme ist die Wartezone nun direkt in die Notaufnahme eingebunden, sodass die Mitarbeiter der Notaufnahme einen besseren Blick auf die Wartenden haben. Die Verlagerung des Stützpunktes, der fortan mit noch mehr PC-Arbeitsplätzen ausgestattet ist, in die Mitte der klimatisierten Notaufnahme wird ebenfalls einer höheren Patientensicherheit und verbesserten Abläufen gerecht. Die interdisziplinäre Notaufnahme, in der Ärzte aus unterschiedlichen Fachrichtungen und speziell geschulte Pflegekräfte eng zusammenarbeiten, erfüllt damit alle Anforderungen an ein modernes Notfallmanagement.
„Wir sind ein eingespieltes Team und hatten im Klinikum Dritter Orden schon immer einen tollen Arbeitsplatz", erzählen die Fachschwester für Notfallpflege Konstanze Uhley und die Fachärztin Katrin Tzaferidis, welche die Notaufnahme gemeinsam koordinieren. „Seit dem Umzug sind wir sogar in einem noch geräumigeren Arbeitsumfeld tätig, das dadurch noch besser auf unsere Abläufe zugeschnitten ist. Im Zuge der Strukturverbesserung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt obendrein weitere Vollzeitkräfte, unter anderem für den administrativen Aufnahmebereich, für den sich neben examinierten Pflegekräften auch Arzthelferinnen und –helfer bewerben können."
Herzinfarktpatienten werden über die Chest Pain Unit ins Herzkatheterlabor gebracht, wo Kardiologen in 24-stündiger-Bereitschaft Engstellen anhand von Herzkatheter und Röntgenkontrastmitteln darstellen und per Gefäßaufdehnung und Stent öffnen können. Weitere Einsatzmöglichkeiten des Herzkatheters sind Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzklappen oder auch angeborene bzw. erworbene Herzfehler. „Durch den Umbau sind Ärzte wie Patienten bei Anwendung dieser Verfahren einer um bis zu 80 Prozent niedrigeren Strahlenbelastung ausgesetzt", berichten der interventionelle Kardiologe Dr. Karl-Heinz Henneke und seine Kollegen. Dies sei das Ergebnis modernster Technologie. Nach der erfolgreichen Modernisierung handelt es sich nun um Labore mit integrierter Ultraschallbildgebung für die Herzarterien sowie integrierter Flussmessung der Durchblutung des Herzens. Obendrein um Räumlichkeiten, die den bestmöglichen Hygienestandard erfüllen, so dass alle gängigen Verfahren angewendet werden können, hierzu zählen zum Beispiel die Resynchronisationstherapie bei schwachem Herzen mittels Schrittmacher oder die Defibrillatorimplantation bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen. Ferner Vorhofohrverschlüsse bei Unverträglichkeiten von Gerinnungshemmern, Verschlüsse von Löchern der Vorhofscheidewand nach Schlaganfällen oder die kathetergestützte Mitralklappen-Rekonstruktion bei bestehender Undichtigkeit.
Die Weiterbehandlung erfolgt – wenn notwendig – auf der nahegelegenen, interdisziplinären Intensivstation. Auf ihr werden Patienten aus allen Kliniken des Hauses in 15 Einzelzimmern, von denen fünf über eine vorgelagerte Schleuse verfügen, betreut, wenn eine intensive Behandlung oder Überwachung des Patienten erforderlich ist. Dies ist zum Beispiel nach schweren Operationen der Fall. Die Schleusenfunktion ermöglicht es dem Team aus Anästhesisten, Intensivmedizinern, Internisten und Intensivpflegekräften den Patienten besser vor Infektionen zu schützen. Mithilfe eines zuschaltbaren Überdrucks können sie zudem verhindern, dass bakteriell kontaminierte Luft aus dem Flurbereich in die Intensivzimmer eindringt, oder umgekehrt bei infektiösen Patienten mit Hilfe eines Unterdrucks sicherstellen, dass keine Kontamination der Umgebung erfolgt.
Die gut 900 Quadratmeter große Intensivstation ist mit High-End-Geräten und besten, zentral vernetzten Überwachungsmöglichkeiten ausgestattet und wie die Notaufnahme u-förmig und funktional angelegt. Alle erforderlichen Versorgungseinheiten und Lagerräume sind mittig angeordnet, weshalb alle 15 Einzelzimmer zu den Fensterseiten hinführen und über Tageslicht und einen geräumigen Schnitt verfügen.
Alle Zimmer sind zudem mit der zentralen Monitorüberwachungsanlage verbunden. „Wir haben daher nun insgesamt noch viel bessere Möglichkeiten, auf die Wünsche der Patienten oder ihrer Angehörigen einzugehen", freut sich Markus Schwarz, der Leiter der Station. „Auch wird auf diese Weise verhindert, dass Patienten im Rahmen der Versorgung ihrer Mitpatienten in unnötigen Stress geraten. Angesichts einer Vielzahl von notwendigen Behandlungen und Interventionen verlieren Patienten dabei oftmals ihr Tag-und-Nacht-Gefühl. Dieser Stress kann zu innerer Unruhe und zu einem sogenannten Delir beitragen, was durch eine Minimierung von äußeren Störfaktoren und größtmöglicher Ruhe in Einzelzimmern am ehesten vermieden werden kann", ergänzt Dr. Nikolaus Rank, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Ein separater Zugang für Angehörige und eigene Entsorgungs- und Versorgungszugänge optimierten zusätzlich die Patientensicherheit.
Mit Fertigstellung des OP-Bereiches, womit im März 2021 zu rechnen ist, wird die umfassende Sanierung der Kernstrukturen in der Erwachsenenklinik vollständig abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen des soeben abgeschlossenen Bauabschnitts, dessen Planung bis in das Jahr 2013 zurückreicht, beträgt ca. 12 Millionen Euro, wovon etwa 9 Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert wurden. Die restlichen drei Millionen Euro wurden von der Kliniken Dritter Orden gGmbH finanziert, die Trägerin des Nymphenburger Schwerpunktkrankenhauses ist.
Über den jetzt geschafften Meilenstein berichtet auch das Online-Portal der Fachzeitschrift Management & Krankenhaus, die Zeitung für Entscheider im Gesundheitswesen.
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