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Routineeingriff befreit von Schmerzen

Die Gallenblasenoperation (Cholezystektomie) ist heute ein Routineeingriff mit ausgezeichneten Ergebnissen,
sowohl bei Gallenkoliken als auch bei Gallenblasenentzündungen. In den allermeisten Fällen werden die Patienten schnell wieder schmerzfrei. Am Klinikum Dritter Orden führen wir pro Jahr ca. 300 Gallenblasenentfernungen durch. Außerdem nehmen wir sämtliche Operationen bei Gallenblasen- oder Gallengangskrebs und wiederherstellende Operationen nach Verletzungen der Gallenwege vor.

Krankheitsbild

Behandlungsschwerpunkt: Gallenblasenoperation

 

Warum sollte die Gallenblase „weg“?

Schmerzhafte Gallenblase

Die Gallenblase befindet sich unterhalb der Leber im rechten Oberbauch. Sie dient als Reservoir für die von der Leber gebildete Gallenflüssigkeit. Diese Flüssigkeit ist wichtig für die Verdauung, vor allem fetthaltiger Nahrungsmittel; sie wird über die Gallengänge in den Darm abgegeben. In der Gallenblase können sich Steine und/oder Entzündungen bilden. Wie dies genau geschieht, ist noch unklar. Doch Übergewicht sowie eine cholesterinreiche und ballaststoffarme Ernährung gelten als größte Risikofaktoren. Außerdem steigt die Gefahr der Steinbildung mit dem Alter. Sehr häufig leiden übergewichtige Frauen mit mehreren Kindern unter Gallensteinen.

10 bis 15 Prozent der Bevölkerung haben Gallensteine. Beschwerden treten jedoch nur bei jedem vierten Betroffenen auf. Typische Beschwerden sind heftige, krampfhafte Schmerzen im rechten Oberbauch, die so genannten Gallenkoliken. Kommt es außerdem zu Fieber, Übelkeit und Appetitlosigkeit, handelt es sich meist um eine akute Gallenblasenentzündung. Steine in der Gallenblase und vor allem in den Gallengängen können zu einer Störung des Galleabflusses führen. Dies zeigt sich oft in einer Gelbfärbung von Augen und Haut sowie in einer Dunkelfärbung des Urins.

Gallensteine und eine eventuell vergrößerte und vereiterte Gallenblase lassen sich zuverlässig per Ultraschalluntersuchung feststellen. Gelegentlich wird darüber hinaus eine Spiegelung der Gallengänge (endoskopische Gallengangdarstellung = ERCP) durchgeführt. Entzündungen sind außerdem anhand bestimmter Blutwerte nachweisbar.

Mit der Entfernung der Steine allein – durch Medikamente oder Stoßwellen – ist meist kein dauerhafter Behandlungserfolg zu erzielen. Bei annähernd jedem zweiten Patienten bilden sich die Steine innerhalb von fünf Jahren erneut. Deshalb raten Ärzte meist zu einer Operation, bei der die Gallenblase vollständig entfernt wird.

Die Entfernung der Gallenblase ist heute ein Routineeingriff, bei dem es nur selten zu Komplikationen wie Blutungen oder Infektionen kommt. Auch spüren die Patienten den Verlust des Organs in keiner Weise. Die Gallenflüssigkeit geht nicht „verloren“, sondern gelangt künftig direkt über die Gallengänge in den Darm. Nach der Behandlung kann jeder sein gewohntes Leben wieder aufnehmen. Empfehlenswert sind allerdings der Abbau von Übergewicht sowie eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung.

Behandlungsablauf

Behandlungsschwerpunkt: Gallenblasenoperation

 

Eine Operation „durchs Schlüsselloch"

Vorbereitung
Bei entsprechender Diagnose wird der Patient vom Hausarzt zu uns überwiesen oder kommt direkt in die Sprechstunde des chirurgischen Facharztes. Nach der eingehenden klinischen Untersuchung werden alle Befunde besprochen und ein Operationstermin vereinbart
Die Aufnahme erfolgt einen Tag vor der Operation. Die Voruntersuchungen umfassen z. B. Lungenröntgen, EKG, spezielle Blutabnahmen und die Beurteilung der Narkosefähigkeit durch einen Internisten. Der Chirurg bespricht alle Details mit dem Patienten, wobei er auch auf mögliche Komplikationen bei der Operation eingeht.

Die Operation
Bei 90 Prozent der Eingriffe wird heute auf einen offenen Bauchschnitt verzichtet und „durchs Schlüsselloch" operiert. Mit vier kleinen Hautschnitten verschafft sich der Chirurg Zugang zum Bauchraum – für das Laparoskop, ein Instrument, mit dem der Bauchraum betrachtet werden kann, und spezielle Greifinstrumente. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert etwa eine Stunde.

Nach der Operation
In den folgenden zwei Tagen ist für den Patienten eine zügige Rückkehr zum Essen vorgesehen, außerdem soll er möglichst bald aufstehen und laufen können. Das ist gut möglich, denn besonders nach der „Schlüsselloch-Chirurgie" treten heutzutage kaum Schmerzen auf. Schon am Abend des Operationstags kann der Patient sich erheben und mit der Aufnahme flüssiger und fester Nahrung beginnen. Ein bei der Operation eventuell eingelegter Silikonschlauch zur Ableitung von Wundflüssigkeit wird am nächsten Tag entfernt. Wurde aus dem Ausführungsgang ein Stein heraus operiert, wird an der rechten Bauchseite ein dünner Schlauch eingelegt, der Gallenflüssigkeit ableiten soll. Dieser Schlauch muss zumeist etwas länger verbleiben (7 bis 10 Tage).

Im Rahmen der abschließenden Visite überzeugt sich der Operateur vom normalen Wundheilungsverlauf, eventuell werden noch Nähte entfernt. Manchmal ergibt sich auch die Notwendigkeit einer Kontroll-Ultraschalluntersuchung.

Organisatorisches

Behandlungsschwerpunkt: Gallenblasenoperation

 

Wer ist am Klinikum Dritter Orden für diese Behandlung zuständig, und an wen muss ich mich wenden?

Operationen an der Gallenblase werden am Klinikum Dritten Orden durchgeführt in der

Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie
Chefarzt Dr. med D. Krenz

Sprechstunden
Montag, Dienstag und Donnerstag:
8.30 – 16.00 Uhr
Mittwoch und Freitag
8.30 – 13.00 Uhr

Anmeldung und Auskunft
Sekretariat
Telefon: 089 1795-2001
Telefax: 089 1795-2003
E-Mail

 

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