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05. Mai 2020

Internationaler Hebammentag – Über einen Traumberuf

In mittlerweile mehr als 50 Ländern und seit bald 30 Jahren wird jeweils am 5. Mai der Internationale Hebammentag begangen, um deren Arbeit zu ehren und auf die Bedeutung der Hebammen für die Gesellschaft hinzuweisen. Drei der bei uns im Haus tätigen Hebammen berichten, warum sie diesen so besonderen Beruf ergriffen haben und was sie jeden Tag daran begeistert.

Susi Drexler: „Ursprünglich habe ich Bankkauffrau gelernt und nach der Ausbildung ein Jahr in der Beratung gearbeitet. Dabei war Hebamme mein Traumberuf, seitdem mir als Kind einmal ein Baby in den Arm gelegt worden ist. Allerdings hatte ich Angst, ich kann kein Blut sehen und so habe ich mich zunächst für eine kaufmännische Laufbahn entschieden. Mein Traum hat mich aber nie losgelassen, und so hat mich doch die Neugierde gepackt. Also habe ich ein Praktikum gemacht. Von der ersten Geburt war's dann klar, es gibt kein Zurück mehr. Ich bin Hebamme, weil es nichts Schöneres gibt, als Tag für Tag den Zauber der Geburt, eines neuen Lebens miterleben und gestalten zu dürfen. Spannend finde ich, dass ich nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das Kind begleite. Das empfinde ich als sehr vielseitig. Wir Hebammen sind quasi die Hüter der Physiologie. Ich muss immer in der Lage sein, das Normale, Gesunde zu wahren und zu fördern, und gleichzeitig den Moment erkennen zu können, ab dem zusätzliche Hilfe erforderlich ist."

Lucienne Kilian: „Mich fasziniert der natürliche Geburtsprozess. Und ich finde es großartig, die Frauen bei diesem zu unterstützen. Es ist eine tolle Herausforderung, dafür zu sorgen, dass sie ein gutes Geburtserlebnis haben – nicht jede Geburt ist eine leichte. An der Geburt selber fasziniert mich, dass sie wahnsinnig komplex und zugleich so natürlich ist. In 22 Jahren habe ich bestimmt mehr als 2.500 Kinder ins Leben begleitet und jeder Verlauf hat mich auf seine eigene Art und Weise berührt. Hebamme zu sein, erfüllt mich immer noch. Wichtig ist es aber, zwischendurch eine Auszeit zu haben und wie hier in einem tollen Team zu arbeiten.
Gerade in dieser speziellen Zeit berührt es mich zu erleben, wie dankbar die Frauen für unsere Unterstützung und unseren Zuspruch sind. Trotz der ganzen Einschränkungen, die gerade notwendig sind, ist ihre Wertschätzung für unsere Arbeit doch deutlich zu spüren. Und das, obwohl die werdenden Eltern gerade ein besonderes Päckchen zu schultern haben, etwa, dass sie unter der Geburt einen Mundschutz tragen müssen oder dass die Väter nur ein eingeschränktes Besuchsrecht haben."

Christina Bury: „Mir ist der Beruf der Hebamme sozusagen zugeflogen. Eine Freundin hatte mich auf die Ausbildung damals aufmerksam gemacht, als sie sich selbst dafür entschied. Ich war begeistert, habe ein Praktikum gemacht, mich beworben, und so nahm alles seinen Lauf. Und auch nach 28 Jahren ist Hebamme immer noch mein Traumberuf. Der intensive Kontakt mit den Menschen macht den Beruf für mich aus - das ist es, was ich so liebe! Jeder Mensch ist anders, jede Geburt nimmt ihren eigenen Verlauf, deshalb ist mein Berufsalltag so abwechslungsreich."

      

Bildnachweis: Peter Braun